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Hat man Ihnen schon "Unternehmer-Branding" angeboten? Ja? Na dann: Willkommen bei Tinder. (Sie haben jetzt 5 Minuten Zeit, um so zu tun, als müssten sie "Tinder" googlen. Anstandshalber.)

Nachdem Sie sich - selbstverständlich erstmals! - über Tinder informiert haben, lassen Sie uns die wesentlichen Eckpunkte Ihrer Erkenntnisse vergleichen:
 Extrem positive, aber unrealistische Selbstdarstellung von Personen, die ganz unbedingt schnell an den Mann/an die Frau kommen wollen. Da sind wir uns einig, oder? Für ein, zwei Mal. Jedenfalls so, dass man das "Dahinter" gar nicht sieht oder bemerkt. Bissl ein Filter, hie und da ein wenig Photoshop, oder ein ausgeborgtes Hunderl.

Das Ziel: Sie wirken äußerst attraktiv, sympathisch und vertrauenswürdig (borgen sie sich einen Retriever!)

Und genau so funktioniert "Unternehmer-Branding". Kann man machen, wenn man ohnehin nur flüchtige Einmalkontakte will.

Googelt man nach Employer-Branding findet man fast ausschließlich Firmen, die erfolgsversprechende Maketing-Strategien und Werbekampagnen anbieten. Erfolgreiches Marketing ist darauf spezialisiert, etwas zu transportieren, was das Publikum hören will. Im Fall Employer Branding wird dann das beworben, was das Publikum hören will und nicht das, was das Unternehmen tatsächlich ist.

Wenn Sie Ihre Arbeitgebermarke mit dem Ziel aufbauen, den schönen Schein zu verkaufen, wird Ihre Marke niemals halten, was sie verspricht!

Sollten Sie aber zu jenen gehören, die zu Ihren Kund:innen und zu ihren Mitarbeiter:innen ein langfristiges, positives Verhältnis aufbauen wollen, dann sind Sie besser damit beraten:

Verkaufen Sie die Wahrheit über Ihr Unternehmen, die Sie zu etwas Besonderem macht. Die Wahrheit liegt in Ihrer überzeugenden Unternehmenskultur. Und die ist bereits da.

Produktbranding vs Employer branding

Produktbranding bedeutet, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen. Ziel ist es, dem Produkt eine tiefere Bedeutung zu verleihen, in der Hoffnung auf der emotionalen Ebene eine Verbindung herzustellen. (um den Tinder Vergleich zu bemühen: Ihr Liebster/Ihre Liebste soll nicht von Ihrem gestylten Äußeren, sondern vom Inhalt Ihres Bücherregals, von Ihrem Häferl mit dem herzigen Spruch drauf und von ihrem bissl schlamperten Hintergrund im Wohnzimmer angezogen fühlen - denn dann passts. Inhaltlich. Auf der Werteebene. Gefühlsmäßig)

Vermarkten Sie also Ihr Unternehmen, handelt es sich um kein Produkt, dem Leben eingehaucht werden muss, sondern Ihr Employer Brand besteht bereits als ein lebendiger, atmender Organismus. Ihre Marke ist Ihre Unternehmenskultur. Ein komplexes System aus Persönlichkeiten, Beziehungen, Emotionen, Hierarchien, Zielen, Strukturen, etc.

So etwas kann nicht in einer Marketing-Brainstorming-Sitzung geschaffen werden. Während das Ziel einer Verbrauchermarke darin besteht, mehr Produkte zu verkaufen, besteht das Ziel einer erfolgreichen Arbeitgebermarke darin, Mitarbeiter:innen zu finden und vor allem zu halten. Und zwar solche, die überzeugend - weil überzeugt - transportieren, dass Sie äußerst attraktiv, sympathisch und vertrauenswürdig sind. (Ohne Tinder-Filter und Photoshop. Und ohne Hunderl)

Wie machen es die anderen?

Sieht man sich die Top-Arbeitgermarken, wie Facebook, Google oder Netflix an, stellt man fest, dass sie keine Marketingkampagne gestartet haben. Ihr Hauptfokus liegt darauf, ein Erlebnis zu schaffen, das die besten Talente anzieht und die besten Mitarbeiter:innen bindet. Sie konzentrierten sich auf das Innere Ihrer Unternehmen - Ihre Menschen. Sie haben eine klare Vision davon, wie Menschen behandelt und gefördert werden sollen und schafften so Unternehmenskulturen, wo Menschen gerne arbeiten und arbeiten wollen.

Arbeitgebermarken sind Spiegelbild der Unternehmenskultur

Es gibt keinen Grund, marketingtechnisch ein neues Wertversprechen zu kreieren. Es ist bereits alles da und will gefunden werden. Es ist sinnlos, auf Grundlage von Marktforschungen, Trends oder dem Gerede von Millenials neu zu erfinden. Verwenden Sie Ihre wertvolle Zeit darauf, sicherzustellen, dass Ihre Kultur mitarbeiterorientiert, mitarbeiterfördernd ist, indem sie sich um die zentralen emotionalen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden kümmern. Sobald dies erreicht ist, werden Ihre Marketingmitarbeiter:innen die glücklichsten Menschen im Unternehmen sein, denn es gibt nichts Befriedigenderes, als eine Arbeitgebermarke zu teilen, die die Wahrheit sagt und das Leben der Menschen verbessert.

Es geht darum, authentisch zu sein, anstatt zu sagen, dass man authentisch ist.

Klingt besser als Tinder? Ist es auch. Dauert länger, hält länger, verzichtet auf Photoshop und Filter.

Wie das geht, sagen wir Ihnen.

Kontaktieren Sie uns.


(Sie können die Tinder-App auf Ihrem Handy jetzt schließen 😉 )



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